Die Felsenbirne. Eine Ökonomie der Fülle

Lesezeit 2 Minuten –

„The Serviceberry. An Economy of Abundance“ von Robin Wall Kimmerer vom 20. Dezember 2020. Daraus ein Zitat von Miriam Licht ins Deutsche übersetzt: (…) Die Welt ein Geschenk zu nennen, heißt die eigene Zugehörigkeit zum Netz des wechselseitigen Gebens und Nehmens zu fühlen.

Es macht dich glücklich – und es macht dich zuverlässig. Etwas als ein Geschenk aufzufassen verändert deine Beziehung dazu auf grundlegende Weise, wenn sich auch der materielle Ausdruck der „Sache“ nicht verändert hat. Eine wollene Strickmütze, die du im Laden kaufst, wird dich warm halten, unabhängig von ihrer Herkunft, aber wenn sie von deiner Lieblingstante handgestrickt ist, dann hast du zu dieser „Sache“ eine völlig andere Beziehung: du bist verantwortlich dafür, und deine Dankbarkeit hat Bewegkraft in der Welt.

Du wirst wahrscheinlich viel besser für deine geschenkte Mütze sorgen als für die gekaufte Mütze, weil sie aus Verbindung gestrickt ist. Das ist die Wirkkraft des Geschenk-Denkens. Ich stell mir vor, wenn wir anerkennen würden, dass alles, was wir konsumieren ein Geschenk von Mutter Erde ist, würden wir besser sorgen für das, was wir geschenkt bekommen. Mit einem Geschenk schlecht umzugehen bedeutet emotionale und ethische Last genau so, wie es ökologische Auswirkungen hat. (…)

Englischer Originaltext:

(…) To name the world as gift is to feel one’s membership in the web of reciprocity. It makes you happy—and it makes you accountable. Conceiving of something as a gift changes your relationship to it in a profound way, even though the physical makeup of the “thing” has not changed. A wooly knit hat that you purchase at the store will keep you warm regardless of its origin, but if it was hand knit by your favorite auntie, then you are in relationship to that “thing” in a very different way: you are responsible for it, and your gratitude has motive force in the world. You’re likely to take much better care of the gift hat than the commodity hat, because it is knit of relationships. This is the power of gift thinking. I imagine if we acknowledged that everything we consume is the gift of Mother Earth, we would take better care of what we are given. Mistreating a gift has emotional and ethical gravity as well as ecological resonance. (…)

Vollständiger Artikel auf Englisch. Zu LESEN. Und zu HÖREN. Von ‚Robin Wall Kimmerer wunderbar lebendig und warm gelesen: https://emergencemagazine.org/essay/the-serviceberry/

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Kurzinfo zur Autorin von einer anderen Website:

Robin Wall Kimmerer is a mother, scientist, professor, and enrolled member of the Citizen Potawatomi Nation. She is the author of Braiding Sweetgrass: Indigenous Wisdom, Scientific Knowledge and the Teachings of Plants. Kimmerer lives in Syracuse, New York, where she is a SUNY Distinguished Teaching Professor of Environmental Biology and the founder and director of the Center for Native Peoples and the Environment.

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