„Reformatio“ – wie neu?
Heute ist Reformationstag, und die Veränderung beginnt bei mir. Wir reden alle von Veränderung, wir spüren sie sozusagen in unseren Knochen, haben sie im Kopf und der Bauch grummelt oder jubiliert dazu. Sie ist nötig und unausweichlich und wir dürfen uns dazu verhalten.
Wir reden auch von der neuen Welt, die wir gemeinsam schaffen wollen. Wir sehen kleine oder auch größere Pflänzchen dieser neuen Welt, in der Gegensätze sich bereichern und nicht hassen. Wir verändern uns selbst, mal schneller, mal langsamer.
Das ist gut.
Wir sehen – wenn wir die Augen nicht verschließen – auch das andere. Ich zähle es hier nicht auf, die Medien können das viel besser und auch dramatischer.
Mein Bewusstsein für Geschichte – soweit wir sie kennen und überwiegend leider aus patriarchalen Zeiten – sagt mir, dass immer wieder Menschen auf eine neue Erde gehofft haben, meist haben sie es „Himmel“ genannt und sie lag nur zu einem kleinen Teil (Gehorsam gegenüber den Gesetzen, wer auch immer sie gemacht hatte) in ihren Händen, der überwiegende Teil war in der Hand einer übernatürlichen Macht.
Das hat sich verändert: Inzwischen sehen wir, dass wir – zusammen! – die (Schöpfungs) Macht haben und dass das Göttliche ein Teil von uns ist. Wobei das Ganze sicher immer noch mehr ist als die Summe seiner Teile. Und nach wie vor schwer vorstellbar.
Sicher ist eins: Jedes dieser Teile, jedes Bewusstsein wird dafür gebraucht.
Meins, deins, das vom Dalai Lama und das von Trump. Jedes. Auch das der Pflanzen, Tiere, der Erde und der Sterne. Denn das alles ist eins. Auch wenn ich es nur in ganz winzigen Momenten ahnungsweise erfassen kann. Gleichzeitig gibt es tief in mir ein Bewusstsein davon.
Wie viel Freiheit hat jedes Bewusstsein, „Nein“ zu sagen zur neuen Erde? Die Frage nach dem freien Willen ist in Europa oft gestellt worden in den vergangenen Jahrtausenden, mit unterschiedlichen Antworten, für die es alle gute Gründe gibt. Ich werde dieses Fass hier nicht aufmachen.
Doch auch für den/die flüchtige Beobachter*in scheint es – bei soviel unterschiedlichen Wesen und Bewusstsein – schwer vorstellbar, dass aus diesem Mix eine „neue Erde“ (mit dem Beigeschmack des Himmels) wird.
Vielleicht wird es so. Sicher ist es nicht.
Was mir sicher erscheint, ist, dass jedes veränderte Bewusstsein, jeder veränderte Gedanke und jede Handlung, die darauf basiert, einen Unterschied macht.
Wer weiß, vielleicht reicht das. Jedenfalls reicht es dazu, dass ich mir mehr und mehr bewusst werden will, was ich denke und wie ich handle (was nicht immer gemütlich ist). Und einen Unterschied machen will – und wenn es „nur“ der Unterschied meines früheren Bewusstseins zu meinem neueren Bewusstsein ist.
So „reformiere“ ich mich selbst und in Gemeinschaft mit anderen. Keine neue Idee, ich weiß. Die Gemeinschaft derer, die sich verändern wollen, reicht nicht nur in die Breite, sondern auch in die Tiefe der Jahrhunderte. Und wer weiß, wie weit das dann ausstrahlt.
Heute ist Reformationstag, und die Veränderung beginnt bei mir.
schön, treffend, mir aus dem Herz gesprochen … DANKE!
Danke für diese ausführliche Betrachtung – sehr bereichernd für diesen Tag , diese Zeit.
Ich bin aber sehr, sehr zuversichtlich, dass die positive neue Zeit und auch wir bereit sind. Ich bin positiv gespannt und fühle ganz tief die Freude darauf und daran.
Liebe Dorothee,
DANKE für deine Wertschätzung.
DANKE für deine Wahrnehmung.
DANKE für dein Wohlwollen.
Ahoi! So sei es! So ist es! So wird es sein!
Alles Liebe
Meike
Liebe Dorothee,
das nenne ich mal einen klaren Standpunkt, eine wunderbare Momentaufnahme. In mir entsteht das Bild einer Bergsteigerin, die gerade auf einem Plateau angekommen ist. Zeit den bisherigen Weg wertzuschätzen. Zeit durchzuatmen und den Ausblick zu geniessen. In aller Ruhe essen und trinken. Ausruhen und die Kraft der Berge spüren. Und JA! Du machst einen Unterschied ♥️. Danke das Du da bist!
Alles Liebe, Nadine
Vielen Dank, ihr Lieben, dass ihr euch auf den Text eingelassen habt. So machen wir alle, Schritt für Schritt, einen Unterschied…
Und (auch) dank der Newslichter verbreitet er sich. So schön!