Vollmond in Waage: Was opferst Du für Harmonie?

Der Vollmond in Waage am 13.04.2025 um 02:22 Uhr auf 24 Grad Waage ist kein Aufruf zur Harmonie um jeden Preis – dieser Mond ist eine Einladung, den Gefühlen, die unter der Oberfläche brodeln, auf den Grund zu gehen und ungesunde und dysfunktionale Muster, die das Leben, die Liebe und das Zusammenleben beeinflussen, zu entlarven. Vielleicht bricht etwas auf. Vielleicht wird Schmerz sichtbar. Aber das ist kein Rückschritt, sondern eine Chance zur ehrlichen Versöhnung mit sich selbst, damit Heilung möglich wird.

Das Sternzeichen Waage

Das Zeichen Waage in der Astrologie ist zutiefst mit dem Streben nach Harmonie, Ausgleich und Verbindung verbunden. Als Zeichen des Luft-Elements und vom Planeten Venus regiert, steht die Waage nicht nur für Ästhetik, Schönheit und Beziehung, sondern vor allem für das innere und äußere Gleichgewicht zwischen Ich und du, Herz und Verstand.

Die spirituelle Essenz der Waage

Der Vollmond in Waage lädt uns ein, die Kunst des Gleichgewichts zu meistern – nicht als starre Mitte, sondern als bewusste, lebendige Ausrichtung inmitten aller Gegensätze. Das Zeichen Waage erinnert uns daran, dass Gerechtigkeit Feingefühl braucht, und dass Liebe keine Besitznahme, sondern ein Raum für Begegnung ist.

Auf der Seelenebene verkörpert die Waage das Prinzip der „heiligen“ Spiegelung: In jeder Begegnung zeigt sich immer auch ein Teil von uns selbst.

Lernaufgabe der Waage

Die zentrale Lernaufgabe der Waage besteht darin, authentische Beziehung zu leben, ohne sich selbst aufzugeben – und Entscheidungen nicht nur aus dem Wunsch nach Harmonie zu treffen, sondern aus innerer Klarheit.
Auf einem tieferen spirituellen Weg bedeutet dies auch, die Trennung zwischen sich selbst und den Anderen zu heilen – und zu erkennen, dass jede Beziehung ein Ausdruck der Beziehung zur eigenen Seele ist. In ihrer höchsten Form wird die Waage zur Hüterin des inneren Friedens, der Harmonie und Schönheit.

Jede Beziehung ist ein Spiegel

Wir ziehen unbewusst Menschen in unser Leben, die uns etwas über uns selbst lehren können. Der Vollmond in Waage ist unsere jährliche Gelegenheit, unsere Beziehungen und unsere Interaktionen mit anderen Menschen zu analysieren. Es geht darum, die eigenen Bedürfnisse mit denen der Anderen in Einklang zu bringen.

Mit dem Vollmond in der Waage dürfen wir eine Balance finden: zwischen einer impulsiven ichbezogenen Selbstbehauptung zugunsten der eigenen Interessen auf der einen Seite (Widder). Und auf der anderen Seite die Fähigkeit, zwischen unterschiedlichen Wünschen und Interessen verschiedener Personen einen gerechten Kompromiss zu finden (Waage). Gelingt es, die eigene Durchsetzungsfähigkeit (Widder) diplomatisch (Waage) zu vermitteln, lautet das Geschenk: im friedlichen Einvernehmen gemeinsam einen großen Schritt vorangehen!

Vollmond in Waage – die Botschaft

Das Portal der Finsternisse schließt sich nun langsam – das bedeutet aber nicht, dass nun alles ganz leicht wird… Denn die Sonne hat nicht nur Chiron, den verwundeten Heiler, an ihrer Seite, sondern auch Eris, die Streitbare.

Eris, Göttin der Zwietracht

Dem Mythos zufolge gab es eine sehr große Hochzeit, zu der alle Götter und Göttinnen eingeladen waren, außer Eris. Obwohl dies eine klare Abfuhr war, erschien sie dennoch zur Hochzeit und warf einen goldenen Apfel in die Runde, auf dem „für die Schönste“ stand. Dies löste nicht nur unter den anwesenden Göttinnen, sondern auch in deren Familien eskalierende Streitigkeiten aus und setzte eine Kette von Ereignissen in Gang, die schließlich zum Trojanischen Krieg führten. Sie schreckt also nicht davor zurück, Chaos zu stiften, wenn sie es für gerechtfertigt hält.

Eris ist eine Kombination aus Mars (Tatkraft), Uranus (Sprengkraft) und dem schwarzen Mond Lilith (autonome Ichkraft) und akzeptiert kein Nein als Antwort. Sie wird bis zum bitteren Ende kämpfen, auch wenn sie dabei Chaos anrichtet. Sie ist eine radikale Aktivistin und geht schnell auf die Straße, wenn es nötig ist. Wenn sie in ihrer langsamen Umlaufbahn einen starken Aspekt mit einem Planeten oder Asteroiden eingeht, signalisiert dies einen radikalen Wandel. Momentan steht sie in einem herausfordernden Aspekt (Quadrat) zu Mars sowie an der Seite von Chiron.

Die Medizin von Chiron und Eris

Chiron und Eris stehen zum Zeitpunkt der Vollmondin an der Seite der Sonne und in einem Abstand von zwei Grad (Konjunktion) zueinander. Das bedeutet, dass die Chiron-Eris-Energien stark verwoben mit dieser Lunation sind. Sowohl Chiron als auch Eris sind dafür bekannt, unangenehme Wahrheiten zu enthüllen und tiefe Emotionen zu wecken!

Wenn Chiron und Eris sich zusammentun, begegnen sich Wunde und Wahrheit – Schmerz und unerschrockene Klarheit. Ihre gemeinsame Medizin ist wild, roh und befreiend. Sie zeigt sich nicht in sanften Tropfen, sondern in einem ehrlichen Sturm, der alles an die Oberfläche fegt, was zu lange im Schatten lag: unterdrückter Zorn, ungehörte Bedürfnisse, verformte Identitäten.

5 Dinge, die jetzt unterstützend sind:

1. Konflikte nicht zu meiden, sondern als Weg zur wahren Verbindung zu sehen.
2. Nicht aus Angst vor Disharmonie zu schweigen, sondern für das einzustehen, was wahr ist.
3. Sich selbst nicht kleiner zu machen, um anderen zu gefallen.
4. Wahre Balance nicht als Stillstand, sondern als ein achtsames, waches Tanzen zwischen den Polen zu begreifen.
5. Sich selbst radikal anzunehmen, mit allem, was da ist und gewürdigt werden will.

Welche Themen könnten bei dir berührt werden? Schau in dein Horoskop, wo 24 Grad Waage zu finden ist! Die astrologischen Häuser und ihre Themen findest du hier.

Möge diese Mondin uns daran erinnern, wie tief wir mit dem Kosmos und seinen Rhythmen verbunden sind. Vielleicht finden wir in den kommenden Tagen kleine Momente der Stille, in denen unsere innere Stimme klarer wird und unser Herz sich öffnet. Was auch immer sich zeigt – wisse, wir sind auf dem Weg. Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug. In allem Wandel liegt ein Versprechen: Wir sind geführt. Namasté und Happy Full Moon! Claudia

PS: Diesen Mondbrief habe ich in Albanien geschrieben, an einem kleinen Couchtisch, mit einem Bücherstapel unter dem Laptop. Ich höre das Hupen von der Straße und die Gesänge von der Moschee.