Erfolg: 75 Prozent für pestizidfreie Gemeinde
In einem Gespräch, das Ute Scheub im Zug der Recherche zu ihrem Ende Oktober bei thinkOya erscheinenden Buch »Ackergifte? Nein danke!« mit dem Sprecher des Promotorenkomitees, Johannes Fragner-Unterpertinger, führte, erklärte der Malser Apotheker: „Heute gelten wir als grüne Spinner, aber in zehn Jahren werden sie uns Propheten nennen. Denn mit den Pestiziden vergiften wir unsere Zukunft. Im wörtlichen und im übertragenen Sinn.“
Es bleibt zu hoffen, dass die Initiative der mutigen Malserinnen und Malser vielerorts Nachahmung findet. Einige verwandte, beispielhafte Projekte gibt es bereits: In Neu Wulmstorf bei Hamburg möchte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Beispiel Pestizide aus dem Gemeindegebiet verbannen und ihren Heimatort somit zur erste pestizidfreie Gemeinde Deutschlands machen. Wie das Hamburger Abendblatt berichtete, soll das Thema Mitte September im nächsten Bau, Planung- und Umweltausschuss behandelt werden.
Das Dorf Vallarsa in der norditalienischen Provinz Trient ist aufgrund eines Gemeinderatsbeschlusses vom März 2014 die erste Gemeinde Italiens, in der grundsätzlich nur biologischer Anbau erlaubt ist. Nach dem Verursacherprinzip »Wer verschmutzt, zahlt!« müssen Landwirte, die sich für konventionellen Anbau entscheiden, selbst für Folgekosten aufkommen.